Ausgangssituation

Aufgrund der Digitalisierung befindet sich sowohl die Industrie als auch die Gesellschaft in einem fundamentalen Wandel. Die Vernetzung von Mitarbeitenden und Maschinen sowie die zunehmende Automatisierung wird die Rolle der Beschäftigten im industriellen Wertschöpfungsprozess fundamental verändern. Die Aufgabenbereiche nahezu aller ca. 1,1 Mio. Beschäftigten im Maschinen- und Anlagenbau werden sich in den kommenden Jahren wandeln.

Beispielsweise müssen die Beschäftigte in modernen Montagelinien in der Lage sein, Informationen schnell zu verarbeiten, selbstständig Entscheidungen abzuleiten und eigenverantwortlich zu handeln. Beispielsweise muss ein moderner Industrial Engineer nicht nur bestehende Prozesse optimieren, sondern darüber hinaus gestaltend in die Entwicklung von neuen eingreifen. Dazu muss er in der Lage sein, Prozesszeiten und Ergonomieparameter aus digitalen Modellen abzuleiten, Szenarien zu simulieren und neue Lösungen im digitalen Modell zu gestalten. In dieser neuen Arbeitsumgebung ist eine bedarfsgerechte Kompetenzentwicklung in Form von personennahen Dienstleistungen unabdingbar. Zudem zeigt sich, dass kontinuierliches und lebenslanges Lernen einer der grundlegenden Bausteine für einen erfolgreichen digitalen Wandel ist.

Folglich ist arbeitsbezogene Kompetenzentwicklung aus wirtschaftlicher, gesellschaftlicher sowie sozialer Perspektive ein zentraler Schlüsselaspekt für die mittelfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Industrieunternehmen haben bislang jedoch meist nur bedingt Kenntnisse über die bevorstehenden Veränderungen und die sich daraus ergebenden Kompetenzanforderungen an die Mitarbeitenden. Somit fällt es ihnen schwer, adäquate und vor allem individualisierte Weiterbildungsmaßnahmen zu konzipieren. Die zentrale Fragestellung des Forschungsvorhabens „Lernen in der digitalisierten Arbeitswelt“ (LidA) lautet daher: 

Wie können unternehmens- und mitarbeiterindividuelle Lehr- und Lernmodule als personennahe Dienstleistungen die Beschäftigten für die Herausforderungen des digitalen Wandels befähigen?